PIZ BOÉ

Italien - Trentino-Südtirol

Andy

veröffentlicht am
22.02.2022

Allgemeine Infos zum Ausflug

Wanderung auf den Piz BoÉ

Boè Kabinenbahn

Im Rahmen eines Wochenendausflugs in die Dolomiten hatten wir uns vorgenommen den Piz Boè zu besteigen – den höchsten Gipfel der Sellagruppe und den leichtesten Dreitausender der Dolomiten. Ausgangspunkt war der Ort Corvara, der selbst bereits auf 1565 Metern liegt. Von dort aus sind wir mit der Seilbahn Boè zur Bergstation gefahren und sind im Anschluss weiter zum Vallon-Sessellift.

Sessellift Vallon

Von der Bergstation der Boè Seilbahn sind es nur wenige Meter bis zur Talstation des Vallon-Sessellifts. Dieser bringt einen dann nochmal ein gutes Stück weiter hinauf zum Le Valun, wobei man über den kleinen Bergsee Lech de Boa fährt. Ausgangspunkt der Wanderung auf den Gipfel ist die Bergstation des Sessellifts auf gut 2518 Metern.

Franz Kostner Hütte

Die erste Etappe des Aufstiegs führt zur Franz Kostner Hütte. Am Ausstieg des Sesselliftes kann man auf der rechten Seite zunächst noch die Forc Moser und Boè Seekofel, Zehner und Neuner bewundern, bevor es auf dem Wanderweg Nr. 638 zur Franz-Kostner-Hütte geht. Durch ein Geröllfeld führt in Serpentinen der gut gekennzeichnete Weg zur Hütte.

Unterwegs zweigen zwei Wanderwege mit der Kennung 638 zur Cima Boè und zum Passo Pordoi ab, denen man aber nicht weiter folgt. An der Franz Kostner Hütte angekommen hat man einen tollen Ausblick auf die Marmolada und den Gran Vernel.

Eine möglich Route auf den Piz Boè führt über den Vallon-Klettersteig und den Lichtenfelser Weg. Den Einstieg erreicht man ab der Franz Kostner Hütte dem Wegweiser folgend in ca. 45 Minuten.

Vallon Klettersteig & Lichtenfelser Weg

Schwierigkeit

C

Zustieg

0:30 h

Dauer

2:15 h

abstieg

1:30 h

Höhenmeter

634 Meter

Der Klettersteig beginnt an einer von weitem sichtbaren Wandstufe auf ca. 2630 Höhenmetern. Der Steig folgt Rinnen und Bändern, immer mit guten Tritten und Griffen. Im oberen Drittel gelangt man zu einem Wasserfall, den man auf einer kleinen Hängebrücke quert. Anschließend geht es zur Schlüsselstelle, an der die nächsten 10-15 m senkrecht zu meistern sind. Aber auch hier ist der Steig gut zu klettern. 120 Höhenmeter und gut 45 Minuten später folgt der Ausstieg aus dem Vallon-Klettersteig. 

Für den weiteren Weg gibt es zwei Möglichkeiten:

1) Links am See vorbei und einer roten Markierung folgend, dann auf nicht immer markiertem, aber sichtbarem Weg um die Pizes dl Vallon, bis man auf den Lichtenfelser Weg trifft. 

2) Rechts am See vorbei, den Markierungen folgen und über verschiedene kleinere Gipfel immer aufwärts, bis man bei Piz Lech Dlace (3009 m) auch auf den Lichtenfelser Weg (Nr. 672) trifft.

Ab dort weiter über einige Sicherungen und einen Grat zur Forc. dai Ciamorces. Darauf folgt der Endspurt mit den verbleibenden 100 Höhenmetern bis zum Gipfel des Piz Boè auf 3152 Metern. Vom Ausstieg des Klettersteigs kann man nochmal mit guten 1,5 bis 2 Stunden rechnen.

Am Gipfel angekommen hat man die Möglichkeit einzukehren oder auch nur die unvergessliche Aussicht auf die umliegende Sellagruppe und Dolomiten zu genießen. Für uns war es eine der schönsten Aussichten, die wir bisher erleben durften.

Der Abstieg erfolgt am besten über den Lichtenfelser Steig (Nr. 672) in ca. 1,5 bis 2 Stunden zur Franz Kostner Hütte und weiter zur Seilbahnstation. Der Steig ist vergleichsweise einfach, hat aber zwei gesicherte Passagen.

Eine Alternative wäre der Weg Nr. 638. Dieser führt vom Gipfel nach Süden und biegt dann als Wanderweg nach rechts zur Franz Kostner Hütte ab. Achtung: Den Abzweig nicht verfehlen, sonst landet man in der Via ferrata Piazetta!