Taiwan

ANDY

veröffentlicht am
10. März 2021

Allgemeine Infos zur Reise

STUDIENREISE NACH TAIPEH

Da ich meinen Master berufsbegleitend studierte, hatte ich – wie bereits im Bachelor – recht wenig vom klassischen Studentenleben. So im Nachhinein bin ich mir auch nicht mehr sicher, ob ich es wieder so machen würde. Zumindest einen großen Pluspunkt hatte mein Master aber immerhin doch. Im Studienplan war die Teilnahme an einem Projekt im Rahmen der International Council for Small Business (ICSB) vorgesehen. Die ICSB findet jedes Jahr an einem anderen Ort statt und war für 2018 in Taiwan geplant.

Unsere Reisen hatten uns bisher noch nicht in den asiatischen Raum verschlagen, weswegen es für mich eine super Gelegenheit war die Kultur ein erstes Mal kennenzulernen. Ich muss zugeben, dass ich für meine erste Asien-Reise wohl nicht an Taiwan gedacht hätte. Erst durch den Auslandsaufenthalt habe ich mich näher mit Taiwan und der Hauptstadt Taipeh auseinandergesetzt. Da Tanja leider nicht mitkommen konnte, war es zudem meine erste Solo-Fernreise.

Die ICSB und der offizielle Teil der Reise dauerten insgesamt vier Tage. Ich lernte dort unglaublich coole Leute aus den USA und Taiwan kennen, mit denen ich tagsüber an unserem Projekt arbeitete. Es ging um die Vermarktung von Innovationen als Startup am Beispiel der Anwendung von Blockchain-Technologien in der Medizintechnik – klingt spannend und kompliziert, war es auch. 

Die Abende verbrachten wir gemeinsam auf der Suche nach gutem Essen, der nächsten Sehenswürdigkeit und dem ein oder anderen Bier. Hier machte es sich absolut bezahlt, dass wir jemanden aus Taiwan mit der in der Gruppe hatten. Alleine wären wir wohl etwas planlos gewesen, doch so hatten wir unseren privaten Guide. Vor allem beim Essen war das total hilfreich, da wir einerseits wussten, was wir probieren sollten und andererseits auch eine Ahnung hatten, was wir da schließlich aßen (z.B. ein Grün- und Schwarztee-Eis).

Außerdem landeten wir nicht nur an den gängigen Touristen-Punkten, sondern lernten Taipeh beispielsweise bei einem typisch lokalen Mittagessen näher kennen. Das Restaurant erreichten wir nach einer Fahrt mit der Maokong-Seilbahn, die den Taipeh Zoo und den Maokong verbindet. Es war eine schöne Zeit, mit vielen unvergesslichen Erlebnissen und tollen Leuten, die ich froh bin getroffen zu haben.

Nach den vier Tagen trennten sich unsere Wege. Für mich ging es aber natürlich noch nicht zurück nach Hause, denn wenn ich schon mal hier war, wollte ich noch mehr von Taiwan entdecken. Während meiner Zeit in Taipeh war ich in einem Hotel untergebracht, das zwar ein weniger kleiner, dafür allerdings richtig schick und preiswert war.

Alleine machte ich mich auf Erkundungstour durch Taipeh. Für mich war das ein völlig neues Reiseerlebnis. Zwar war es auch mal sehr spannend auf eigene Faust unterwegs zu sein, doch oft war es auch so, dass ich Tanja meine Entdeckungen gerne gezeigt und mit ihr darüber geredet hätte. Einmal alleine zu reisen war eine interessante Erfahrung. Für mich aber nichts, dass ich öfter brauche.

Während meiner Zeit in Taipeh nutze ich die Metro ausgiebig, um zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu erreichen. Das Metro-System ist extrem gut ausgebaut, hervorragend organisiert und sehr sauber. 

Egal wo ich hin kam waren die Menschen überaus hilfsbereit und freundlich. Als ich in einem der Tempel etwas verloren in der Gegend herumstand, kam eine Frau auf mich zu, fragte mich wie es mir ginge, wo ich herkomme und erklärte mir anschließend die Anlage. Es sind also bei Weitem nicht nur die klassischen Sehenswürdigkeiten und die wunderschönen Tempel und Gebäude, die Taipeh eine Reise wert machen. Doch auch in dieser Hinsicht hat Taipeh einiges zu bieten. Im Folgenden habe ich meine Highlights aufgelistet:

TAIPEH 101

Den sportlichen Teil meiner Reise deckte ich mit der Wanderung auf den Xiangshan, auch als Elephant Hill bekannt, ab. Es war zwar ein anstrengender Aufstieg, der jedoch mit einer atemberaubenden Aussicht auf Taipeh und den Taipeh 101 belohnt wurde. Der Taipeh 101 bzw. Taipeh Financial Center ist das höchste Gebäude Taiwans und das derzeit elfthöchste Gebäude der Welt. Von 2004 bis 2007 war es das höchste Gebäude der Welt. Am nächsten Tag wechselte ich die Seite und fuhr hinauf auf das Taipeh 101 Observatory. Der Blick von dort war nicht weniger beeindruckend

NATIONALES PALASTMUSEUM

Das Nationale Palastmuseum ist eine Kunstgalerie und Museum. Das 1925 in Peking gegründete Museum beherbergt die weltweit größte Sammlung chinesischer Kunstwerke. Die meisten der 697.490 Objekte waren ursprünglich Teil der kaiserlichen Kunstsammlung, welche von Qing-Kaiser Qianlong zusammengetragen wurde. Die Exponate stammten aus der Verbotenen Stadt und wurden durch Chiang Kai-shek nach Taiwan gebracht, als dieser im Jahr 1949 vom Festland floh.

NATIONALE CHIANG-KAI-SHEK-GEDÄCHTNISHALLE UND NATIONALE THEATER- UND KONZERTHALLE

Die Nationale Chiang-Kai-shek-Gedächtnishalle ist ein Gebäude, das zum Gedenken an Chiang Kai-shek, den langjährigen Präsidenten und obersten Befehlshaber der Republik China, errichtet wurde. Das Monument ist von einem Park umgeben und befindet sich in unmittelbarer Nähe der Nationalen Theater- und Konzerthalle.

XIMENDING

Ximending ist ein internationales Vergnügungsviertel im Nordosten des Bezirks Wanhua, das als beliebtes Ziel bei Touristen gilt. In Ximending wurde in den späten 1990er Jahren die erste Fußgängerzone Taipehs eröffnet.

SUN-YAT-SEN-GEDÄCHTNISHALLE

Die Sun-Yat-sen-Gedächtnishalle ist eine Gedenkstätte für den Gründer der Republik China, Sun Yat-sen, und liegt umgeben vom Zhongshan-Park im Stadtteil Xinyi. Am Haupteingang zur Halle befindet sich eine Statue von Sun Yat-sen, an der jede Stunde ein Wachwechsel durchgeführt wird. Im Gebäude selbst befinden sich eine Ausstellung und eine Bibliothek.

RAOHE STREET NIGHT MARKET

Der Raohe Street Nachtmarkt befindet sich im Songshan District und ist sehr leicht mit der Metro zu erreichen. Auf ca. 600 m Länge reihen sich Stände mit Essen und Trinken aneinander, so dass hier jeder fündig werden sollte.

KONFUZIUSTEMPEL

Der Konfuziustempel ist eine Anlage von etwa sechs Gebäuden, in der der chinesische Gelehrte Konfuzius verehrt wird. Er befindet sich im zentralen Stadtteil Datong.

XINGTIAN TEMPEL

Der Xingtian Tempel ist eine Anlage im Zhongshan District zu Ehren Guan Yus. Guan Yu ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten der chinesischen Geschichte und wird noch heute verehrt. Ab der Zeit der Sui-Dynastie wurde er zur gottgleichen Figur glorifiziert und sogar mit Konfuzius auf eine Stufe gestellt. Guan Yu stand für Treue, Mut und Gerechtigkeit; Konfuzius für die Weisheit.

DALONGDONG BAOAN TEMPEL

Der Dalongdong Baoan Tempel, auch Taipeh Baoan Tempel genannt, befindet sich im Datong District. Dieser ist dem chinesischen Volksglauben (auch chinesische Volksreligion oder Shenismus genannt) gewidmet.

UMLAND TAIPEH

Neben Taipeh selbst wollte ich auch die Gegend weiter außerhalb der Hauptstadt sehen, weswegen ich zwei Touren über GetYourGuide gebucht hatte. Die erste Tour ging an die Nordküste zur Hafenstadt Keelung, einer der internationalen Seehäfen und Verkehrsknotenpunkte Taiwans. Im Chung-Cheng-Park besuchten wir die riesige Statue der Göttin der Barmherzigkeit. Der Park lag deutlich oberhalb der Stadt und bot einen traumhaften Ausblick auf den Hafen.

Anschließend ging es direkt an die Küste nach Yehliu, ein Kap im Bezirk Wanli, New Taipeh. Das Kap erstreckt sich ungefähr 1.700 m in den Ozean und wurde gebildet, als geologische Kräfte die Datun-Berge aus dem Meer drängten. Zugänglich ist es über den Yehliu Park, wo man die natürlichen Felsformationen näher betrachten kann. Die durch Errosion und andere natürliche Kräfte entstandenen Formationen zeigen sich in vielen skurrilen Formen. Unter den vielen Felsen ist “Queen’s Head” die berühmteste Felsformation.

Die zweite Tour führte mich erneut an die Nordostküste, dieses Mal allerdings in das Dorf Chiufen, das auch als Jiufen bekannt ist. Hier war einst das Zentrum der Goldindustrie Taiwans. Gold ist dort nicht mehr zu finden, dafür aber dicht aneinander gereihte Häuser, die in die steilen Berghänge gebaut wurden. 

Der Weg dorthin führte durch die Northeast Coast National Scenic Area, die für ihre vielen Landzungen und Buchten bekannt ist. Mit den grünen Bergen im Hintergrund hatte man wieder wunderschöne Ausblicke und Foto-Motive.

Auch wenn oder gerade weil meine Zeit in Taiwan nur sehr kurz war, war meine Begeisterung umso größer. Als ich Tanja von meinen Erlebnissen erzählte, wurde mir klar, dass ich auf jeden Fall mehr von Asien sehen will und vielleicht auch nochmal zurück nach Taipeh kommen werde.

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